Meine Lieblingsbuchhandlung, die es leider nicht mehr gibt, lag im Stadtzentrum auf einem Platz, an dem sich alle Busse und Straßenbahnen der Stadt treffen. Jeden Tag nach der Schule ging ich dorthin, um mir die neu ausgestellten Bücher anzusehen, das Sortiment zu durchstöbern und mich von der freundlichen Verkäuferin beraten zu lassen. Den Bus nach Hause verpasste ich oft.
Ich war begeistert von Fantasy Büchern: Es war so, als wäre ich selbst die Hauptfigur und würde durch die Katakomben von Buchhaim streifen oder auf dem Rücken von Saphira über Flüsse und Wälder reiten.
Sie inspirierten mich, meine Fantasiewelten auf Papier zu bringen. Meine Oma war mein größter Fan und ermutigte mich, meiner Passion nachzugehen. Sie hob alle meine Texte auf.
Mit der Schulzeit verschwand die Leichtigkeit
Schule veränderte mein Verhältnis zu mir und meinen Fähigkeiten. Ich lernte, mich mit anderen zu vergleichen. Der Glaubenssatz, nicht gut genug zu sein, nistete sich in mir ein. Es ging nicht darum, Spaß zu haben, sondern Leistung zu erbringen. Bücher lesen und Aufsätze verfassen waren Aufgaben geworden, die ich zu erledigen hatte. Auf einer Geburtstagsfeier freundete ich mich mit einem Mädchen an, das auch gerne schrieb. Wir erfanden gemeinsam Geschichten. Ich war so begeistert von ihren Ideen und so enttäuscht von meinen, dass ich nach kurzer Zeit aufhörte, zu schreiben. Ich war davon überzeugt, dass ich es nicht gut genug konnte.
Erst Jahre später, als ich mit der Schule fertig war und in einer anderen Stadt wohnte, traute ich mich wieder, meinem Traum nachzugehen. Mit Abstand zu meiner Kindheit fand ich mein Selbstvertrauen wieder. Mein Abitur holte ich nach und entschied mich, Germanistik und Publizistik zu studieren. Ich arbeitete in Redaktionen, besuchte Kurse zu kreativen Schreiben und entschied mich, als Autorin und Texterin tätig zu sein.
Die tägliche Übung, bei mir zu bleiben
Mir fällt es noch heute schwer, Schreiben von Erwartungen und Leistungsdruck zu trennen. Auch auf Substack kommt es vor, dass ich mich vergleiche und den Druck spüre, mehr Beiträge zu veröffentlichen, um meine Reichweite zu vergrößern. Allerdings habe ich Tools gefunden, die mir helfen, mit Selbstzweifeln umzugehen. Wenn ich mich alleine ins Wohnzimmer mit Block und Stift setze, kann ich viel besser bei mir bleiben und mich auf meine Arbeit konzentrieren. Ich habe mir fest vorgenommen, die Leichtigkeit beim Schreiben nicht zu verlieren und neue Dinge auszuprobieren. Ich habe zum Beispiel große Lust, Gedichte zu verfassen – vielleicht teile ich mal eins mit euch, wenn es so weit ist.
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"Ich habe mir fest vorgenommen, die Leichtigkeit beim Schreiben nicht zu verlieren und neue Dinge auszuprobieren." - so soll es sein <3
Und ich bin sehr froh, dass du deine Ängste immer wieder niederstreckst und du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt. Lass die Selbstzweifel nie gewinnen!💛