Menschen sind von Natur aus egoistisch und wettbewerbsorientiert.
Es gibt kein besseres System als das in Deutschland.
Begegnen euch auch solche Aussagen in Diskussionen?


Wenn ich meine Bedürfnisse wahrnehme, widersprechen sie dem Anspruch, meine Mitmenschen als Konkurrent*innen zu sehen und mich zu behaupten. Ich schätze es sehr, Unterstützung zu finden, wenn es mir schlecht geht. Es tut mir gut, anderen Menschen zu helfen.
Studien belegen, dass es uns als soziale Wesen glücklich macht, anderen eine Freude zu bereiten.
Es braucht Mut und Vorstellungskraft, unsere derzeitigen Strukturen zu hinterfragen und nach Alternativen zu suchen, die es vielleicht so noch nicht gibt. Wir sollten Systeme nicht als gegeben ansehen, denn sie waren nicht immer da.
Ja, ich kritisiere das patriarchale, kapitalistische und imperialistische System, in dem wir leben, und habe gleichzeitig nicht die Lösung, wie wir es ablösen können.
Vielleicht ist es naiv. Aber ich finde es trotzdem wichtig, dass wir uns Gedanken machen, in welcher Gesellschaft wir leben möchten. Auch wenn wir als einzelne Person kein System verändern können. Es ist ein Anfang.
Aufgrund der weltweiten Lage und des Backlash sind viele von uns ausgelaugt und frustriert. Gerade jetzt kann es uns guttun, Traumwelten auszumalen. Wünsche und Visionen, die wir aufschreiben und somit in Worte fassen, können uns ermutigen, ins Handeln zu kommen und uns dabei erinnern, wofür wir einstehen.
Deshalb probiere ich es mal aus: In Stichpunkte habe ich aufgeschrieben, in welcher Gesellschaft ich gerne leben würde. Da die Liste sehr lange geworden ist, teile ich hier einen Ausschnitt (10 Stichpunkte) mit euch:
Ich möchte in einer Zukunft leben,
in der wir uns als Gemeinschaft verstehen und füreinander sorgen
in der die Würde jedes Menschen geachtet und geschützt wird
in der nicht das Geld, sondern die Bedürfnisse der Menschen und der Umwelt im Vordergrund stehen
in der kein Mensch in Armut leben muss
in der jede Person in ihrem Sein individuell gefördert wird – und nicht so geformt wird, dass sie ins System passt
in der unsere Grenzen gewahrt werden
in der Rassismus und Antisemitismus so aufgearbeitet werden, dass jede Person ihre eigenen diskriminierenden Gedanken- und Verhaltensmuster kennt und dazu angeregt wird, an ihnen zu arbeiten
in der Empathie, Wertschätzung und Rücksicht als Stärke gelten
in der wir lernen, mit unseren Fehlern umzugehen – und dabei Fehler gesellschaftlich als Teil eines Lernprozesses verstanden werden
in der wir unsere Kreativität entfalten können
In welcher Gesellschaft wollt ihr leben? Ich bin gespannt auf eure Gedanken.
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in einer Gesellschaft in der die Grundgesetze akzeptiert und gelebt werden. Besonders Artikel 1: die Würde des Menschen ist Unantastbar
Sehr schöner Text. Ich glaube, wir sind nicht egoistisch ODER solidarisch, sondern mal das eine, mal das andere oder sogar beides gleichzeitig. Ideologisch wird es, wenn jemand behauptet eins davon liege nun mal in der menschlichen Natur, und da geht der Trend gerade eindeutig zum egoistischen Argument bzw. dass „wir“ uns eben durchsetzen oder gewinnen wollen/müssen. Woran ich da auch denke: David Graeber hat recht eindrücklich gezeigt, dass wir tatsächlich in verschiedenen Systemen gleichzeitig leben: wirtschaftlich vor allem im Kapitalismus, innerhalb von Familien gibt es oft kommunistische Prinzipien, in einigen spontanen Begegnungen und Bündnissen gibt es anarchistische Elemente. Ein Nebeneinander ist möglich, das öffnet auch den Raum herrschende Narrative von der egoistischen Natur des Menschen zu hinterfragen.