Ich hinterfrage jedes Mal meinen Newsletter, wenn ich an einem neuen Beitrag schreibe:
Ist es okay, wie ich der Frage nachgehe, wie wir uns für eine gerechte Gesellschaft einsetzen können?
Gehe ich dabei zu sehr auf einzelne Personen ein, wenn wir nur als Kollektiv strukturelle Veränderungen schaffen können?
Was ist der richtige Weg, sich politisch zu engagieren?
Ich stehe mit meinem Zweifeln dem Neoliberalismus gegenüber, der uns einredet, dass wir selbst für unser Glück verantwortlich seien. Wer nicht genug Geld hat, sei selbst schuld. Die Verantwortung für unser Wohlbefinden liege bei uns. So kann sich diese Einstellung auch auf unser politisches Engagement auswirken. Aus neoliberaler Sicht verschiebt sich die Verantwortung auf Einzelne. Und damit kommt auch die Scham, nicht genug zu leisten.
“Möglicherweise ist es ungünstiges Timing, dass ich ausgerechnet in Zeiten der Polykrise feststelle, dass mein Ruhebedürfnis höher ist als vom Neoliberalismus eingetrichtert. Das hohe moralische Gut des politischen Engagements, gepaart mit meinem Perfektionismus, vervollständigt mein Dilemma. Also liege ich auf dem Sofa und ärgere mich grün und blau, dass ich es nicht zum Plenum der linken Mediziner*innen geschafft habe.”
ein Zitat von
aus:ZaronurmitC soll ermutigen, ins Handeln zu kommen, aber auf die Art und Weise, wie es jede Person individuell kann. So wie ich mir eine rücksichtsvolle und gerechte Gesellschaft wünsche, so wünsche ich mir auch einen wohlwollenden Umgang miteinander und mit uns selbst. Dazu gehört Ehrlichkeit und Selbstreflexion:
Wie kann ich mich politisch engagieren?
Was sind meine Kapazitäten?
Als Person, die viele Ängste hat, fällt es mir ungemein schwer, zu Veranstaltungen zu gehen oder vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen. Ich habe mir vorgenommen, mich einem Kollektiv anzuschließen, es aber bisher nicht geschafft. Deshalb ist für mich ZaronurmitC eine Alternative, mich online mit Gleichgesinnten zu vernetzen.
Gleichzeitig gehören auch unangenehme Fragen dazu, die jede*r für sich ehrlich beantworten sollte. In meinem Fall wären das beispielsweise Fragen wie:
Erkenne ich an, dass ich als weiße Person von rassistischen Strukturen profitiere?
Ignoriere ich bestimmte politische Debatten, weil sie mich nicht betreffen?
Es geht nicht darum, die moralisch beste Version von uns selbst zu werden
Mit ZaronurmitC möchte ich einen Raum schaffen, in dem wir uns reflektieren, uns Fehler eingestehen, Fragen stellen und uns miteinander austauschen.
Ich versuche, mit meinem Newsletter eine Gemeinschaft zu schaffen, die sich Gedanken macht, in welcher Gesellschaft sie leben möchte und wie sie sich gemeinsam für eine gerechte Zukunft einsetzen kann.
Wo beginnen Kollektive? Bei Einzelnen, die sich zusammentun. Ich freue mich, mit euch ins Handeln zu kommen! ❤️
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